Die Kirchen von
Neubau
(aus der CD-Rom "Neubau
- Meine Heimat" von Günter Schinhan
Neubau gehörte, wie aus
einem Bericht des Pfarrers P. Heinrich LANGREICH aus dem Jahr 1662 hervorgeht,
bereits damals zur Pfarre Niederkreuzstetten (Dechanat Pillichsdorf).
Erster Kirchenbau
Im Jahr 1788 wurde in Neubau
die erste Kirche erbaut, deren Altarbild der hl. Katharina aus dem Kloster
von Poysdorf stammte. Das Baumaterial für diese Kirche wurde von
der abgetragenen Bründlkirche in Schrick herangeschafft.
Im Jahr 1901 hat ein gewisser
Jakob HOFMEISTER zu Neubau bei dem fürsterzbischöflichen Ordinariat
in Wien ein Kapital von 2400 Kronen zur Gründung eines Benefiziums
in Neubau erlegt, dessen Interessen vorläufig zur Bezahlung eines
sonn- und festtäglichen Gottesdienstes verwendet werden. (Mitteilung
des Herrn Prälaten Dr. Fr. KORNHEISL in Wien.) Die 1788 erbaute Kirche,
die sich in der Bründlberggasse befand, ist auf vielen Ansichtskarten
und alten Fotos abgebildet. Eine Sandbank, die sich rund um den Bründlberg
befindet, durchzog auch das Grundstück unter dieser Kirche. Die Nutzung
dieses Sandes durch benachbarte Keller, die bis unter die Kirche vorgetrieben
wurde, war auch der Grund, warum diese am 9. Mai 1941 nach Einsturz zweier
Weinkeller in ihrem Fundament erschüttert wurde und schließlich
am 29. Mai 1942 gegen 10 Uhr vormittags unter riesigem Getöse einstürzte.
Notkirche
Im Jahr 1945 wurde dann an jenem
Platz, wo heute die Kirche steht, eine ehemalige deutsche Wehrmachtsbaracke
als Notkirche errichtet, wo die Meßfeiern abgehalten wurden. Vorher
wurden solche sogar im Haus und bei Schönwetter im Hof der damaligen
Kirchenorganistin Maria DIEWALD in Neubau Nr. 21 (heute Steinbruchgasse
62) gefeiert.
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Neubau in Neubau
Vom 19. bis zum 26. Jänner
1950 war Pfarrer TOIFL mit einer Pilgerfahrt in Rom und bei der Audienz
beim Hl. Vater Pius XII. holte er sich den Segen für den Bau der
Kirche in Neubau. Bereits am 31. April 1950 fand um 9.30 Uhr am Kirchenbauplatz
an der Bahnstraße eine Bauverhandlung über die Baubewilligung
einer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmeten Kirche statt.
Die eingestürzte Kirchenruine wurde abgetragen, und am Pfingstsonntag,
dem 28. Mai 1950, begann man mit der Grundsteinlegung der neuen vom Dombaumeister
Hofrat Prof. Dipl.-Ing. Karl HOLEY entworfenen Filialkirche.
Die Bauarbeiten gingen zügig voran, so dass bereits am 9. Oktober
1950 die Gleichenfeier der neuen Kirche stattfand. Beim Kirchenbau half
die gesamte Ortsbevölkerung von Neubau mit und zum Teil wurden die
Ziegel von der im Jahre 1942 eingestürzten Kirche zum Bau verwendet.
Die restlichen Ziegelsteine wurden vom Ziegelwerk in Neubau-Kreuzstetten
herangeschafft. Zur Finanzierung des teuren Kirchenneubaues wurden laufend
symbolische Bausteine an die Bewohner verkauft.
Am 1. Juli 1951 nahm Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz JACHYM die Kuppelkreuzweihe
vor.
Die Kuppelfenster und Glasfenster der Kirche - von Prof. Hermann BAUCH
aus Kronberg wurden den Neubauern gespendet:
Was viele Neubauer für unmöglich gehalten hatten, ist doch möglich
geworden: Am 28. Oktober 1951 wurde die neue Kirche von Kardinal Dr. Theodor
INNITZER geweiht. Nach Ostern im Jahr 1952 wurde der Kirchturm errichtet
und bereits am Außenputz gearbeitet. Dechant STRACKER weihte dann
schließlich am 15. August 1952 das Turmkreuz und in diesem Jahr
wurden noch zwei Glocken angeschafft, die am 26. Oktober 1952 durch Prälat
FRIED eingeweiht und das erste Mal geläutet wurden (seit dem 29.
März 1942 hatte in Neubau keine Kirchenglocke mehr geläutet).
Am Sonntag, dem 17. Mai 1953, wurde in feierlicher Weise durch Dompfarrer
Dr. DORR aus St. Stephan der Schlussstein gelegt.
Die zweite Glockenweihe fand am Pfingstmontag, den 10. Juni 1957 statt,
wobei wiederum zwei Glocken feierlich ihren Bestimmungen übergeben
wurden
Am 30. Mai 1957 erhielt die Filialkirche in Neubau eine echte "Fatimastatue",
die vorher in der Pfarrkirche Maria Treu in Wien aufgestellt war. Sie
wurde vorerst am 1. Mai 1957 in feierlicher Prozession unter Teilnahme
des portugiesischen Gesandten in Österreich in die Pfarre gebracht
und in Niederkreuzstetten in der Pfarrkirche zur Verehrung im Monat Mai
aufgestellt. Zur ersten feierlichen Andacht vor der Statue war auch Kardinal
Dr. KÖNIG gekommen.
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Renovierung
In der Zeit von September 1996
bis zum Dezember 2002 wurde an der Filialkirche Neubau zu einem Gesamtkostenaufwand
von etwa 300.000,-- € (ca 4,200.000,-- Schilling) eine Innen- und
Außenrenovierung durchgeführt.
Am 20. Mai 2001 besuchte Kardinal Dr. Christoph SCHÖNBORN nach der
Firmung in Niederkreuzstetten die Filialkirche in Neubau und segnete nach
dem Angelus Gebetes die neu renovierte Kirche.
Die Altar- und Amboweihe in
Neubau am 22. Dezember 2002 erfolgt durch Dr. Ludwig SCHWARZ (Weihbischof
von Wien). Die Reliquien im Altar stammen von Sr. Restituta Kafka, Jakob
Kern und P. Anton Maria Schwartz.
Gedanken zur Altarweihe
von Pater Helmut Scheer
"In unserer schön
renovierten Kirche in Neubau wird nun auch ein neuer Altar aufgestellt
und geweiht. Um diesen neuen Altar werden wir uns ab jetzt versammeln,
um miteinander die heilige Messe zu feiern. Die Freuden und Leiden Ihres
Lebens werden Sie, liebe Neubauerinnen und Neubauer, hier vor Gott bringen.
Soeben komme ich von einer Familie nach Hause. Wir haben uns um den Tisch
gesetzt, miteinander geredet und gegessen. Es war ein schönes Miteinander
mit Begegnung und Stärkung.
Auch in unserer Kirche haben wir jetzt einen neuen "Tisch" bekommen.
Dasselbe wie in unseren Häusern und Wohnungen geschieht hier am Altar.
Auch an diesem Tisch findet Begegnung und Stärkung statt.
Wir begegnen einander, um Gott zu loben und zu bitten, und wir begegnen
Gott. Jesus wird in Brot und Wein unter uns gegenwärtig. Bei jeder
Kommunion nehmen wir Jesus auf in unseren Körper, in unser Herz,
in unser ganzes Leben.
Hier am Altar gehen wir eine Verbindung mit Jesus ein. Eine Bindung, die
uns trägt. Sie soll uns stärken, den Weg des Evangeliums, den
Weg der Liebe zu gehen. Denn wir gehen nicht wieder allein nach Hause,
sondern mit Jesus in uns. So ist jeder Altar Zeichen dafür, dass
Gott lebendig ist in unserer Welt! Diese Freude über seine Gegenwart
soll durch uns hinausstrahlen in die Welt! Gleichzeitig soll sie uns aber
immer neu mit der Sehnsucht erfüllen, wieder am Altar das Opfer Christi
zu feiern und ihm zu begegnen.
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